1949 | Idee: Konzerte im Kreuzgang |
1952 | Gründung der Konzertreihe nach Initiative durch Rektor Albert Fischer und Unterstützung durch die Stadt Alpirsbach unter Bürgermeister Müller unter dem Dach des Volksbildungswerkes. Erste Konzerte mit dem Kergl-Quartett unter Leitung von Prof. Max Kergl und dem Stuttgarter Kammerorchester unter Leitung von Prof. Münchinger |
1961 | Nach Wegzug von Rektor Fischer Weiterführung der Arbeit durch Rektor Horst Beck |
1967 | Das 75. Kreuzgangkonzert findet statt, 25-Jahr-Feier der Kreuzgangkonzerte |
1991 | Bürgermeister Dombrowsky übernimmt den Vorsitz des Veranstaltungsteams |
2000 | Bürgermeister Wentsch übernimmt den Vorstand, Gründung des Vereins „Alpirsbacher Kreuzgangkonzerte e.V.“ |
2002 | 50-Jahre Kreuzgangkonzerte, Jubiläumskonzert mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Leitung von Benjamin Hudson |
2008 | Bürgermeister Ullrich wird 1. Vorsitzender des Vereins |
Bereits bei der 850-Jahre-Feier des Alpirsbacher Klosters im Jahre 1949 wurde die Besonderheit des Kreuzgangs gelobt und erkannt, dass im Kreuzgang etwas Besonderes möglich war. Nach Ende des Krieges war das kulturelle Leben in der Region nur noch in geringem Umfang vorhanden. Die Zeit war geprägt vom bloßen Kampf ums Überleben. Ab 1949 zog der lange Schatten des Krieges langsam dahin, wirtschaftlich ging es wieder aufwärts. Die Menschen öffneten sich wieder für die Werte, die über das Materielle hinausgingen.
Am 20. Juni 1952 findet zum ersten mal ein Konzert mit derm Kergl-Quartett aus Stuttgart statt, mit Prof. Max Kergl (1. Violine), Manfred Büchele (2. Violine), Bernhard Merz (Viola) und Prof. Merte (Cello). Gezählt wurden 231 Besucher bei Eintrittspreisen von 1,50 DM, für Schüler 0,80 DM.
Albert Fischer kam 1951 als Rektor der Grund- und Hauptschule nach Alpirsbach. Er hörte von den Ideen um den Kreuzgang als Konzertsaal und war begeistert davon. Seine erste Tat war, die Akustik des Kreuzgangs mit Schülerchören an verschiedenen Stellen zu erkunden. Danach stand fest, dass das Orchester in der nordöstlichen Ecke am Eingang zur Kirche spielen sollte.
Eine kleine Gruppe von engagierten Alpirsbacher Bürgern gründeten unter dem Dach des Volksbildungswerkes die Konzertreihe. Die Stadt Alpirsbach unter Bürgermeister Müller stellte die Ausfallbürgschaft. Familie Kimmerle förderte die Konzerte durch eine bewundernswerte Gastfreundschaft für Künstler und Musiker aus aller Welt und sorgte für Verpflegung und Unterkunft. Es wurden zunächst jährlich 5 Konzerte in den Sommermonaten Juni, Juli und August gespielt, später 4 Konzerte.
Die Organisation der Konzerte wurde und wird bis heute ehrenamtlich durch ein Veranstaltungsteam durchgeführt, dies geschieht vom Auswählen der Orchester, über das Organisieren der Werbung und Pressearbeit, Ausarbeiten von Verträgen, Verwaltung der Finanzen und vieles mehr. Die Kreuzgangkonzerte sind heute als Verein organisiert und werden von vielen Freunden im „Verein der Freunde der Kreuzgangkonzerte“ unterstützt.
Im Komplex der Alpirsbacher Klosteranlage, im reizvollen gotischen Kreuzgang, finden jährlich in den Sommermonaten Juni, Juli und August 4 Kreuzgangkonzerte statt, bei denen die bekanntesten Kammerorchester Europas konzertieren.
Tausende von Besuchern aus den umliegenden Kreisen, aus verschiedenen Teilen des Landes und auch aus Frankreich und der Schweiz sind treue Gäste. Die Attraktivität dieser Konzerte ist erklärbar aus der brillanten Musik von ausgezeichneten Ensembles im ungewöhnlich wirkungsvollem Rahmen des Kreuzgangs mit seiner besonderen Akustik.
Die Bühne im quadratischen Kreuzgang ist in jener Ecke aufgebaut, die Zugang zum Querschiff und von dort zum Mönchshaus hat, auch Aufenthalts- und Vorbereitungsraum für die Künstler. Das Publikum sitzt in den von eindrucksvollem Kreuzrippengewölbe überspannten Flügeln des Kreuzgangs oder unter Freiem Himmel im Kreuzgarten. Die Bauform des Kreuzgangs erlaubt die präzise Weiterleitung auch der feinsten Töne und lässt damit selbst die Zuhörer im Kreuzgarten in einer Art Stereowirkung den Zauber der Musik ohne Abschwächung erleben. Die Beleuchtung mit Kerzen beim Einbrechen der Dunkelheit taucht die Kreuzgänge und Gewölbe in ein malerisches Licht.
Die schlichte Würde eines malerischen Konzertraums, seine einzigartige Akustik, glasklar weiter getragener Streicher- und Bläserklang, Dämmerung, Sommernacht und Kerzenschein, Spitzbögen und Kreuzgewölbe, die Kunst der grossen Meister, das Können der Musiker fasznieren jedes Jahr von neuem die Konzertbesucher.
Verschiedene namhafte Orchester aus der Region und aus ganz Europa sind regelmässig bei den Kreuzgangkonzerten Alpirsbach zu Gast.
Das Stuttgarter Kammerorchester unter Leitung von Professor Münchinger war von Anfang an dabei und konzertierte zu Beginn der Konzertreihe jährlich in Alpirsbach. Ebenfalls von Anfang an dabei war das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim, zu Beginn unter Leitung von Tilegant, die letzten 3 Jahre war das SWKO Pforzheim als „Orchester in Residence“ mit jungen Solisten beim Eröffnungskonzert.
Es gastierten im Kreuzgang:
Unter anderem sorgten folgende Solisten für Höhepunkte bei den Konzerten:
In über 50 Jahren spielten im Kreuzgang über 90 hervorragende Orchester in über 220 Konzerten vor jeweils 400 bis maximal 1500 Besuchern.